Die Entstehung der Permakultur

 

Bill Mollison und David Holmgren entwickelten das ursprüngliche Konzept der Permakultur in den 1970er Jahren in Australien. Die beiden suchten mit wissenschaftlichen Mitteln nach Ansätzen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Die industrielle Landwirtschaft zerstört Böden und schädigt Wasserhaushalt und Artenvielfalt. Holmgren und Mollison beobachteten und analysierten weltweit Landnutzungsformen, die im Einklang mit der Natur die Bodenfruchtbarkeit schonten und aufbauten, kaum Abfall erzeugten und die Artenvielfalt erhöhten.  Aus ihren Beobachtungen entstand ein Konzept, die Landwirtschaft nach dem Vorbild natürlicher Ökosysteme zu gestalten. Als Namen dafür setzten sie die Begriffe „permanent“ und „agriculture“ zusammen und es entstand der Begriff „permaculture“.

Mollison und Holmgren  entwarfen positive, ethisch begründete landwirtschaftliche Alternativen. Sie ließen sich inspirieren von Naturvölkern, alten Kulturtechniken und fortschrittlichen Praktikern in der Landwirtschaft, wie Masanobu Fukuoka. Der japanische Bauer entwickelte seit den 1950er Jahren eine ortsangepasste Anbauweise ohne Bodenbearbeitung, ohne synthetische Düngemittel, ohne Unkrautbekämpfung und ohne Abhängigkeit von Chemikalien. Diese von ihm „natürliche Landwirtschaft“ genannte Methode war eine starke Inspiration zu Beginn der Permakultur und ist es bis heute.

Es dauerte nicht lange, bis klar wurde, dass es für eine wirkliche Zukunftsfähigkeit mehr braucht als eine lebenserhaltende Landwirtschaft. „So entwickelte sich das Bild einer dauerhaften oder nachhaltigen Landwirtschaft (hin) zu einer Vision der dauerhaften oder nachhaltigen Kultur.” (Holmgren 2013)

Heute ist Permakultur eine Gestaltungspraxis, die Lösungen, Werkzeuge und Methoden aus verschiedensten Kulturen und Bereichen zusammenträgt und mit konkreten Projekten den Wandel unserer Gesellschaften hin zu Enkeltauglichkeit voranbringt.